Mitarbeiter­interview mit Susanne Tiarks

Susanne Tiarks

Inhouse Englisch Sprachtrainerin

Wie war deine bisherige berufliche Laufbahn, wie kamst du selbst zum Thema Sprachen, welche Sprachen sprichst du selbst? Was hat dich dazu inspiriert, Englischlehrerin in der Erwachsenenbildung zu werden

Tja, wie kommt man zu Sprachen? Nun, ich bin ein Mensch, der von unbändiger Neugier auf die Welt getrieben wird. Bücher, Sprache(n) und Reisen waren dabei für mich immer schon die Mittel der Wahl, um Neues zu erfahren und zu lernen. Immer auf der Suche, das große Ganze zu sezieren und zu verstehen.

Es lag also nahe, sich die Welt auch beruflich mit Sprachen zu erschließen und sie anderen Menschen zugänglich zu machen. Das tat ich zunächst als Diplom-Dolmetscherin und Übersetzerin (Englisch/Französisch) bei der amerikanischen Botschaft in Bonn und Berlin, später als freiberufliche Übersetzerin und auch einige Jahre als selbständige Verlegerin.

Während der Pandemie habe ich schließlich ein (Crash-)Masterstudium absolviert – online am Canadian College of Educators. Mit dem Abschluss als TESL Teacher (Teaching English as a Second Language) kann ich nun international in der Erwachsenenbildung als Lehrkraft für Englisch als Zweitsprache arbeiten.

Übrigens habe ich in der Zeit von Ausgangssperren und Social Distancing auch eine Weiterbildung als Aussprachetrainerin für Deutsch als Zweitsprache sowie Niederländisch-Kurse an der Universität Groningen absolviert. Inzwischen war ich nämlich nach Aachen umgezogen und es galt, bald das Nachbarland zu entdecken…


Welche Kurse bietest du bei onOffice an? Wie gehst du an das Unterrichten einer Gruppe von Personen mit unterschiedlichen Sprachniveaus und vor allem Altersklassen heran?

Seit April 2022 biete ich bei onOffice immer wieder wechselnde Kurse an. Bislang standen neben den Klassen für Business English (Basic & Advanced) sowie American English Pronunciation auch Vocabulary & Grammar Challenges, Praxisworkshops für Business Meetings und Immobilienvokabular, ein Buchclub #bookomania, Let’s Talk! (Konversationsklasse) sowie ein English Lunchtable auf dem Programm.

Und dann gibt es inzwischen noch über 20 “Hot Seats”. Das sind Einzelcoachings, bei denen wir intensiv an Aussprache und flüssigem Sprechen arbeiten – den größten Herausforderungen für viele. Hier kann ich natürlich den unterschiedlichen Sprachniveaus am besten entsprechen.

Dieses erschließt sich aus dem freiwilligen Einstufungstest, den alle Mitarbeitenden bei onOffice angeboten bekommen. Die Einstufung erfolgt nach europäischem CEFR-Standard zwischen A1 und C2. Die Gruppenkurse finden in der Regel auf B1/B2 und C1/C2 Niveau oder binnendifferenziert statt. Die Vocabulary & Grammar Challenges richten sich an Lernende mit Level A2/B1.


Was sind deiner Erfahrung nach die häufigsten Herausforderungen, mit denen Lernende konfrontiert sind, wenn sie ihre Englischkenntnisse verbessern wollen? Wie gehst du in deinem Unterricht mit diesen Herausforderungen um? Und wie klappt das online?

Zu den größten Herausforderungen zählt der Mut, (wieder) Englisch zu sprechen. Lese- und Hörverständnis sind oft nicht das Problem. Hier bieten meine Online-Kurse und Coachings ein sicheres Umfeld, in dem sich alle wieder ausprobieren können, ohne dass sich jemand lustig macht oder urteilt. Auch online ist das durch Einzelcoachings sowie Breakout Rooms und Diskussionen im Klassenverband möglich.

Für viele Lernende ist manchmal allerdings nicht in erster Linie Englisch die Herausforderung, sondern das Durchhaltevermögen und der Wille, konsequent Arbeit in das eigene Vorankommen zu stecken. Es ist wie im Fitnessstudio: der tolle Body kommt nicht automatisch dadurch, dass man Mitglied ist und neben der Hantelbank sitzt … Übung, Wiederholung, Konsequenz und – ja, sorry – Zähne zusammenbeißen, wenn’s schwierig wird, gehören dazu.

Aber auch für die Erfolge gilt die Analogie: Wenn das Zutrauen in die eigene Sprachfertigkeit, den erweiterten Wortschatz und die Aussprache steigt, steigt das allgemeine Selbstvertrauen. Kann man beim Urlaub in einem englischsprachigen Land dann ohne Schweißausbruch nach dem Weg fragen oder ganz neue Erkenntnisse aus englischen TEDTalks gewinnen oder endlich dieses vorher unverständliche Gebrabbel englischer Songs und Filme verstehen – dieses Sprach-Sixpack fühlt sich unglaublich cool an!


Wie gehst du an deine Lessons heran, inwieweit unterscheidet sich dies von klassischem Unterrichten? Hast du eine Erfolgsgeschichte für uns von Kursteilnehmern?

Ich unterrichte ausschließlich online, denn viele meiner Kolleginnen und Kollegen von onOffice arbeiten nicht am Standort Aachen, wo ich wohne. Die Kurse sind immer auf Interaktivität, Gruppenarbeit sowie Relevanz und Abwechslung aufgebaut.

Mein Schwerpunkt auf Sprechen und Verstehen englischer Aussprache (Laute, Rhythmus, Sprachmelodie) ist ein deutlicher Unterschied zum klassischen Englischunterricht. Die Möglichkeit zum Sprechen der Fremdsprache ist im klassischen Unterricht in der Regel sehr beschränkt, Ausspracheunterricht gibt es meist gar nicht. Da haben wir dann viele Jahre Schulenglisch auf dem Buckel und können trotzdem keinem englischen Film oder Vortrag richtig folgen? Denn irgendwie sprechen die alle ganz anders (und viiiiel schneller) als der Lehrer oder die Lehrerin im gestelzten Textbuch-Englisch…. Aber es geht nicht nur ums Verstehen, sondern auch um das eigene Selbstvertrauen und die Möglichkeit, seine Ideen wirksam zu kommunizieren. Flüssiges, natürliches Englisch ist vor allem wichtig, damit sich unsere Zuhörer darauf konzentrieren können, WAS wir sagen, und nicht WIE wir es sagen. Es vermittelt Vertrauenswürdigkeit und Kompetenz. Englisch als Empowerment! Und wer wollte das nicht?

Was die Erfolgsgeschichten angeht: Jeder Einzelne, der einen Kurs abschließt und sich der Herausforderung eines Hot Seat stellt, ist eine Erfolgsgeschichte!

Gibt es spezielle Online-Ressourcen wie Apps oder auch – gerade in aller Munde – KI, die Lernende nutzen können? Hast du eine Empfehlung?

  1. Word of the Day (Vocab – Spotlight/ZEIT online)
  2. VOA – Learning English (News, Vocab – YouTube)
  3. TEDx Talks (New ideas! – YouTube)
  4. Rachel’s English (Pronunciation – YouTube)
  5. Quizlet.com (Online-Vokabeltrainer & App)
  6. Adam’s English Lessons engVid – (Grammar, Vocab – YouTube)
  7. Cake (Vocab, Pronunciation – App)
  8. Oxford Learner’s Advanced English Dictionary American English (Online-Wörterbuch)
  9. YouGlish – Improve your pronunciation in context with YouTube Videos
  10. Learn English with TV Series (YouTube)


Und schließlich die Frage, ‘Wie kann ich AI zum Englischlernen nutzen?’

Ein Schlüssel zum Englischlernen ist die Frage nach dem Warum, der eigenen Motivation. Das kann man gar nicht hoch genug bewerten. Wer hier noch Argumentationshilfen in der Diskussion mit dem inneren Schweinehund braucht, bitte Folgendes bei ChatGPT eintippen: “Please give me five good reasons to learn English.” Lesen und für einen Kurs anmelden!


Welchen Rat würdest du jemandem geben, der sich lange nach seiner Schulzeit wieder mit Englisch als Zweitsprache beschäftigen möchte?

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